HVZ vom 8. Juli 1955:

Der Denkmalschutz greift ein
Der Kirchturm wird wieder instand gesetzt - Aber die
Kirche ist dem Verfall preisgegeben, wenn nicht ............

Der aus dem 15. Jahrhundert stammende Turm der Steinkirchener Kirche, der, wie auch die Kirche selbst, im Kriege schwere Granattreffer erhalten hatte und dessen Spitze gänzlich abgeschossen wurde, wird endlich instand gesetzt. Der Turm selbst steht unter Denkmalschutz, aus dessen staatlichen Mitteln auch die Instandsetzung finanziert wird. Die Einschüsse im Mauerwerk und die Treppe im Turm sind bereits ausgebessert; oben auf dem Turm ist eine Betondecke eingebaut, die gleichzeitig zur Sicherung des Mauerwerks dient. Diese Arbeiten wurden von der Baufirma KAISER aus Wassenberg ausgeführt. Für den Aufbau der Turmspitze ist das Holz bereits angefahren. Die Turmspitze wird in der ursprünglichen Form in einer Höhe von 9,50 m aufgebaut.

Aber was soll aus dem eigentlichen Kirchenschiff werden? Soll es weiter durch totale Verwitterung zum Einsturz gebracht werden? Das Dach der Kirche, das mehrere Granattreffer erhalten hatte, wurde bis heute noch nicht ausgebessert. Die Kirche bildet das traurige Bild einer Ruine. Sturm und Regen haben freies Spiel an und in diesem einstmals schönen Kirchlein, so daß das Gewölbe der Kirche vollständig dem Einsturz preisgegeben ist. Zum Teil ist dies auch schon eingetreten. Während die Kirche vor Jahren noch mit einigen tausend Mark hätte gerettet werden können, werden es heute zehntausende sein, die hierfür aufgebracht werden müssen.

Das Kirchenschiff, das auf den Ruinen der aus dem 11. Jahrhundert stammen-den Kirche errichtet wurde, ist im Jahre 1878 neu gebaut worden und steht nicht unter Denkmalschutz. So ist das einstmals schöne Kirchlein dem gänzlichen Verfall geweiht, wenn nicht durch Hilfe höherer Stellen eingegriffen wird.

(Dem Originaltext ist ein Bild der Steinkirchener Kirche beigefügt.)